Bildung für nachhaltige Entwicklung im „Urwald vor den Toren der Stadt“ Saarbrücken

Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirkt.

Die Bildung im Sinne der nachhaltigen Entwicklung (BNE) ist im Urwaldprojekt ein wichtiger Baustein des Aktionsplans des Ministeriums für Umwelt, Energie und Verkehr „Im Mittelpunkt der Mensch“. Die Urwald-Projektträger sind Partner im saarländischen „Netzwerk Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Das Ziel dieses Netzwerkes, die Grundsätze nachhaltiger Bildung in ihrem Einfluss- und Gestaltungsbereich zu verankern, ist bereits seit vielen Jahren im Veranstaltungsprogramm der Scheune Neuhaus erfolgt bzw. wird von Jahr zu Jahr durch neue Schwerpunktsetzungen weiterentwickelt.

So bietet das Scheunenprogramm neben allgemeinen Umweltbildungsangeboten auch zahlreiche Veranstaltungen an, die das Ziel der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verfolgen. Den Menschen – hier vor allem unseren Kindern – sollen die entscheidenden Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt werden, mit denen sie in ihrer wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Lebens- und Arbeitsumwelt verantwortungsbewusst und vorausschauend abwägen, entscheiden und handeln können.

Seit Jahren bewährte und im Sinne von BNE weiterentwickelte Veranstaltungsangebote wie „Urwald macht Schule“, „Kinder-Ferien-Programme“, „Wald-Erlebnis-Camps“, Wochenendfreizeiten, Lesenächte etc., aber auch neue Angebote verfolgen hierbei ein weiteres zentrales Ziel von BNE, die Gestaltungskompetenzen zu stärken. Damit sollen Kinder und Jugendliche lernen, wie mit spezifischen Handlungsmöglichkeiten zukunftsrelevante Probleme zu lösen sind – ganz nach dem Motto: „Agieren statt reagieren“.

Das Projekt „Urwald vor den Toren der Stadt“ besteht seit 1997. Es erhielt am 28. Juni 2006 erstmalig für zwei Jahre und am 19. September 2008 für weitere zwei Jahre die Auszeichnung als offizielles „UN-Dekade-Projekt Bildung für nachhaltige Entwicklung“.

Damit wurde insbesondere das Wildnispädagogik-Projekt „Urwald macht Schule“ ausgezeichnet. In diesem Projekt werden Kinder und Jugendliche auf eine einzigartig intensive und nachhaltige Art und Weise gleichermaßen erreicht. Mehr als 1.200 Schülerinnen und Schüler nehmen in jedem Jahr an „Urwald macht Schule“ teil. Jährlich besuchen mehr als 5.000 Kinder und Jugendliche die Veranstaltungen im „Urwald vor den Toren der Stadt“. „Wildnisgerechte“ Übernachtungsmöglichkeiten stehen mit dem WildnisCamp und einem Baumhaus zur Verfügung. Der Lernort Urwald bietet Schulklassen und Jugendgruppen – ob bei Projekttagen, Klassenfahrten oder an Wochenenden mit und ohne Übernachtung – einen hervorragenden Hintergrund für die Gruppenarbeit mit BNE-relevanten Themen.

Die Wildnispädagogik im „Urwald vor den Toren der Stadt“ hat aber auch zum Ziel, den „Urwald“ im Bewusstsein aller Bevölkerungsschichten und Altersgruppen positiv zu etablieren. Damit soll bei der Bevölkerung um Akzeptanz geworben werden, dass sich hier ein „anderer Wald“ zu einem Wildnisgebiet entwickelt.

So sollen die Veranstaltungen für Erwachsene insbesondere die häufig verlorengegangenen Beziehungen zur Natur und den damit verbundenen Wissensmangel natürlicher Zusammenhänge erläutern. Des Weiteren wird klargestellt, dass bestimmte Entwicklungen eine ernstzunehmende Bedrohung für die Zukunft darstellen. Ziel ist es, so einen Umdenkungsprozess anzustoßen.