das saarländische Umweltministerium verfolgt einen klaren Plan für eine gesunde Umwelt. Der Waldschutz und die Klimapolitik sind dabei von zentraler Bedeutung. Wir begreifen unseren Wald als einen Ort faszinierender Artenvielfalt und als einen existenziellen Lebensraum für die Tiere und Pflanzen in unserer Heimat. Die Wälder sind als Ökosystem individuell lebendig und hoch dynamisch, daher ist auch unsere Waldstrategie dynamisch und flexibel. Denn nur ein intakter sowie gesunder saarlän- discher Wald- und Baumbestand kann seine Aufgaben erfüllen, wie zum Beispiel die Speicherung von CO2 als Klimaschutz, die Sicherung der Biodiversität als Artenschutz oder den Schutz vor Erosion und Schlammlawinen durch die Stärkung der oberen Bodenschichten als Schutz vor möglichen Folgen des Klimawandels.
All diese Schutzfunktionen sind wertvolle Ökosystem-Dienstleistungen, die der Wald uns Menschen zur Verfügung stellt. Daher liegt es an uns, dem Wald dafür etwas zurückzugeben und ihn im Hinblick auf die Auswirkungen des Klimawandels auch weiterhin durch aktive oder passive Maßnahmen zu unterstützen. Und nicht nur das: Auch in den Städten und Dörfern wirken sich Bäume positiv auf ihre Umgebung aus. Sie senken dort unter anderem die Temperatur, sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit und sie bieten einen wertvollen Lebensraum für Insekten, Vögel sowie zahlreiche weitere Tierarten. Bäume und Wälder sind also ein kostbarer Schatz für das Saarland – lassen sie uns gemeinsam diesen Schatz für die Zukunft bewahren.
Im Herzen des Saarkohlenwaldes liegt der „Urwald vor den Toren der Stadt“. Er ist schon seit vielen Jahren den Besucherinnen und Besuchern als Scheune Neuhaus und als Zentrum für Waldkultur bekannt, wo zahlreiche Veranstaltungen (Wanderungen, Thementage, Vorträge, Lesungen, Seminare usw.) rund um das Thema Natur und Wald in den Wald locken und die Menschen mehr zur werdenden Wildnis inmitten einer dicht besiedelten urbanen Landschaft erfahren.
Höhepunkte der zahlreichen kulturellen und künstlerischen Ereignisse sind die Jahreszeitenfeste.
Die Kooperationspartner im Urwald-Projekt - das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz, der Naturschutzbund Saar und der SaarForst Landesbetrieb - haben auch für das Jahr 2023 wieder ein vielfältiges Veranstaltungs- programm für Alle zusammengestellt. Das Programm wird abwechslungsreich, viel- fältig und spannend - aber auch entspannend – sein. Natürlich werden wir uns neben dem Urwald auch mit dem naturnah bewirtschafteten Wald im Saarland befassen. In diesem Zusammenhang wird es auch fachwissenschaftliche Vorträge im Programm geben.
Ein deutlicher Schwerpunkt des Jahresprogramms 2023 liegt im Bereich der Umwelt- bildung und der Waldpädagogik. An erster Stelle stehen die vom NABU Saarland e.V. durchgeführten KinderFerienFreizeiten sowie das UrwaldErlebnisCamp, das Projekt „Urwald macht Schule“, das sich vor allem an Schulklassen richtet und ein vielfältiges Programm für Erwachsene. Führungen mit dem Urwaldförster runden das Ganze ab.
Die Kooperationspartner und Mitveranstalter freuen sich auf möglichst viele Gäste die hier in der Oase des Urwaldes die bekannte Vielfalt des Jahresprogramms nutzen können. Seien Sie willkommen und lassen Sie sich überraschen.
Der Urwald bedeutet Wildnis, Freiheit, unberührte Natur, ein Raum indem sich die Natur frei entfalten kann, ohne Zutun des Menschen. Eine 1011 ha große, letzte Insel der Unberührtheit, Naturschutzgebiet und sicheres Versteck für unsere wilden Tiere. Ein Ort der Artenvielfalt von dem wir sicherlich noch viel lernen können, wenn wir ihn beobachten.
Der Urwald vor den Toren der Stadt war, ist und bleibt ein ganz besonderes Projekt. In den nächsten Jahren wird es auch zunehmend interessanter, die Bedeutung solcher Wildnisgebiete für unser Klima zu erforschen. Urwald bringt nicht nur Erfrischung an heißen Tagen und kühlere Luft, er ist die Essenz für Grundwasserneubildung und ein Quell frischer Luft. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass eine Erweiterung des Urwalds unter den derzeit geltenden Maßstäben, Grundsätzen und Ideen weiter- geführt wird.
In Mitteleuropa existieren kaum noch Gebiete, in die der Mensch nicht mehr eingreift und die er nicht zum Wirtschaften nutzt. Der „Urwald vor den Toren der Stadt“ ist das einzige größere Wald-Wildnisgebiet am Rande einer deutschen Großstadt.
Auf über 1.000 ha inmitten des Saarkohlenwaldes und inmitten des am dichtesten besiedelten Teils des Saarlandes kann sich die Natur so entwickeln, wie sie das „von Natur aus“ ohne das Eingreifen der Menschen tun würde. Um die Nachhaltigkeit des Projektes sicherzustellen, wurde das Projektareal als Naturschutz- und FFH-Gebiet ausgewiesen und zur Naturwaldzelle erklärt.
Der „Urwald vor den Toren der Stadt“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des Ministeriums für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz, des SaarForst Landesbe- triebs und des NABU (Naturschutzbund) Saarland e. V., das in einem ersten Schritt bereits 1997 begonnen wurde. Im Jahr 2002 folgte ein Kooperationsvertrag, der die Zusammenarbeit, Organisation und Einrichtung des Projekts beschreibt. Zur Begleitung des Projekts ist eine „Urwaldkooperationsgruppe“ eingesetzt. Im Jahr 2022 blicken wir nun schon auf 25 Jahre intensive Zusammenarbeit zurück.