Mit einem bedarfsgerechten und marktadäquaten BNE-Angebot will der NABU einen messbaren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung im Saarland leisten!
Was wir in, mit und von der Natur lernen können
Naturschutz besteht nicht darin, den Menschen aus der Natur möglichst fern zu halten. Im Gegenteil: Mit der Nähe zur Natur und dem persönlichen Naturerleben legen wir die Basis für umweltbewusstes Verhalten.
Deshalb ist die breite Vermittlung von Gelegenheiten der Naturerfahrung die Grundlage für jede Form der Natur- und Umweltbildung oder der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Die Eigenaktivität der Menschen spielt deshalb auch eine zentrale Rolle im pädagogischen Konzept des NABU. Pädagogen, Lehrer, Experten treten in den Hintergrund. Sie haben wie im „Coyote Teaching“ eine versteckte Rolle, indem sie die Lernenden in Situationen führen und vor Notwendigkeiten stellen, die eigenständiges Denken und Handeln erfordern. Keine vorgefertigten Meinungen, Lösungen und Wissensinhalte sollen vermittelt werden, sondern Gelegenheiten zum Erfahrungslernen.
Die Bildungsangebote des NABU gehen davon aus, dass ganzheitliche Lernerfahrungen, die sowohl die emotionale als auch die rationale Seite ansprechen, die größten Erfolgsaussichten haben. Denn wenn wir die Natur entdecken und verstehen lernen, kommen wir nicht darum herum, uns auch mit unserer eigenen Natur auseinander zu setzen. Und Gefühle sind für unser Gehirn ebenso wichtig wie Sachinformationen oder Logik.
Der NABU vermittelt kein romantisches und illusionäres Bild von der Natur.
Nachhaltigkeit bedeutet, auch die Nutzung und wirtschaftliche Verwertung der Natur durch den Menschen intelligent zu gestalten. Das viel besprochene „Bambi-Syndrom“ und „Schlachthausparadox“ im Naturbild vieler junger Menschen ist ein Warnsignal. Bildung für nachhaltige Entwicklung verlangt von uns, Kindern und Jugendlichen die Erfahrung realer Zusammenhänge zwischen Mensch und Natur zu ermöglichen. Naturferne und die Idealisierung der Natur bedingen einander.
Die Natur als Lernort ist der Raum für entwicklungspsychologisch wichtige Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen.
Sie stellt hervorragend geeignete Rahmenbedingungen dar, unter denen junge Menschen Gestaltungskompetenzen erwerben können, die eine Schlüsselrolle für späteres verantwortungsvolles Handeln spielen.
Wahrnehmungs-, Beobachtungs- und Orientierungsfähigkeiten, um sich auch in unbekanntem Terrain sicher bewegen und andere führen zu können. Naturwissenschaftliche Methodenkompetenz, die systematisches Vorgehen und das Verständnis komplexer Systeme erleichtern.
Grundlegendes Sachwissen über ökologische Zusammenhänge, natürliche Prozesse und kybernetische Wechselwirkungen in natürlichen Systemen.
Verantwortungsbewusstsein gegenüber Natur und Umwelt und die Fähigkeit, die Auswirkungen des eigenen Verhaltens auf das Ökosystem einschätzen zu können.
Alltagspraktische Techniken und Fertigkeiten für das „Überleben“ in der Natur, die das Selbstvertrauen stärken und die Motivation fördern, Zeit in der Natur zu verbringen.
Auf jeder Altersstufe sind adäquate inhaltliche und methodische Herangehensweisen nötig, um diese Kompetenzvermittlung zu fördern. Dementsprechend passen sich auch die Schwerpunkte der Programme an. Während die Bewegung in der Natur z.B. für Vorschulkinder auch die Funktion hat, motorische Fähigkeiten zu trainieren, treten für Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren soziale Aspekte des gemeinschaftlichen Verhaltens in den Vordergrund.