Einbindung des „Urwaldes vor den Toren der Stadt“ in den Regionalpark Saar

Das erste Regionalpark-Projekt widmet sich dem spezifischen Natur- und Kulturerbe des saarländischen Verdichtungsraums: Mit über 40 Prozent besitzt dieser einen im bundesweiten Vergleich ungewöhnlich hohen Waldanteil. In den zusammenhängenden, oft naturnahen Waldbeständen liegen zudem die Hinterlassenschaften des Bergbaus und der Montanindustrie: alte Grubenstandorte, Halden und Schlammweiher. Das Potenzial dieser Freiräume bleibt trotz ihrer zentralen Lage und des vielfältigen Natur- und Kulturerbes bislang jedoch weitgehend ungenutzt. Diese Qualitäten sind im Regionalpark-Konzept Ausgangspunkte für eine Neudefinition und aktive Gestaltung dieser Landschaften.

Der Transformationsprozess beginnt mit dem über 6.000 Hektar großen Waldgebiet Saarkohlenwald.

Die Raumvision für die zukünftige Entwicklung dieses Waldgebietes „vor den Toren“ der Landeshauptstadt Saarbrücken beruht auf der Idee, dass der Wald in seiner Geschichte niemals nur eine Gegenwelt zur Stadt, sondern immer auch Spiegel und Entsprechung städtischer Kultur war. Der naturnahe, „wilde“ Wald mit dem 1.000 ha großen „Urwald“ im Herzen des Saarkohlenwaldes, wird als Teil der urbanen Lebenswelt entwickelt – als Lichtung in der Stadt. Quellen: Hartz, Andrea (2003); Betzenberger, Angela et al. (2003)